Friedens- und Solidaritätsdemonstration des Vereins Deutsch-Kurdischer Begegnungen Dresden

Wir rufen hiermit mit zu der Demonstartion des Vereins Deutsch-Kurdischer Begegnungen auf und veröffentlichen hier den Aufruftext des Verein:

Solidaritäts und Friedensdemonstration!
– Gegen jegliche Repression in der Türkei und den Krieg gegen die Kurd_innen –

Wann?: 05.11.2016, 14 Uhr
Wo?: Pragerstr. (vor dem Sturbucks-Cafe)

Kobanê ist eine Stadt und Provinz im autonomen Gebiet Rojava (Syrisch-Kurdistan). Sie sorgte im September 2014 in der ganzen Welt für Aufsehen. Als Kämpfer des sog. Islamischen Staates („IS“) bis in die Innenstadt Kobanês vorgerückt und die Selbstverteidigungseinheiten der YPG (Volksverteidigungseinheiten) und YPJ (Frauenverteidigungseinheiten, ausschließlich aus Frauen bestehende Brigaden) von allen Seiten blockiert waren und nicht einmal Hilfsgüter zu ihnen gelangten, dachte die halbe Welt die Stadt würde in die Hände der Dshihadisten fallen. In einem monatelangen und erbitterten Kampf gelang es die Stadt vom barbarischen „IS“ zu befreien. Seit jenem Tag, steht Kobanê nun für Freiheit und Widerstand! Wir solidarisieren uns und erinnern jedes Jahr am 1. November an den Kampf der Selbstverteidigungseinheiten YPG/YPJ. Sie kämpften und kämpfen für Menschlichkeit, Freiheit und Gleichberechtigung, Rätedemokratie und Selbstverwaltung. Viele ließen und lassen dafür ihr Leben.

Genau diese Werte werden in der Erdogans Türkei jeden Tag mit den Füßen getreten. Die Lage in der Türkei eskalierte, als nach dem 15. Juli diesen Jahres, die deutliche Verschiebung der Machtverhältnisse zu beobachten war. Es finden sogenannte Säuberungen im Militär, im öffentlichen Dienst, unter den Dekanen, Professor_innen, Arbeiter_innen in der Uni und unter Journalist_innen statt. Bis jetzt wurden mehr als 100.000 Menschen aus dem Dienst entlassen. Über 100 Zeitungen und Fernsehsender wurden, teils gewaltsam und während die Kameras noch liefen geschlossen und unter die Verwaltung der Regierung gestellt. Zurzeit gibt es faktisch keine legale oppositionelle Berichterstattungen mehr. Sogar die kurdischen Kindersendungen wurden abgesetzt. Die Repressionen hören nicht auf, tausende Lehrer_innen verlieren ihren Posten, weil sie sich an Protesten gegen das Regime und den Krieg beteiligt hatten, weil sie kurdischer Herkunft sind, einer anderen Glaubensrichtung angehören, oder aus beliebigen anderen Gründen. Man versucht in jedem Bereich der Gesellschaft von Oppositionellen und Kurd_innen zu „säubern“ und durch eigene regimetreue Funktionäre zu ersetzen. Dadurch wird versucht eine Bevölkerung zu schaffen, die dem Diktator aus der Hand frisst. Auch bei den gewählten prokurdischen, linken Politiker_innen machen sie nicht halt, Bürgermeister_innen und Beamt_innen werden nicht nur entlassen, sondern inhaftiert. Unsere Lehrer_innen, unsere Bürgermeister_innen, unsere Medien stehen unter massiven Repressionsdruck und man will uns damit zum schweigen bringen! Darum ist es jetzt noch wichtiger Solidarität zu zeigen, denn wir lassen es nicht zu, dass in jeder Instituion und an allen öffentlichen Stellen nur noch Leute aus einer Partei – der AKP – sitzen! Die Türkei wird unter der Gewalt Erdogans immer mehr zu einem faschistoiden Staat. Niemand außerhalb der AKP soll seine Meinung noch frei äußern können. Sie versuchen uns Mundtod zu bekommen! Linke, Demokraten, Arbeiter_innen, Organisationen, Gewerkschaftem, Journalist_innen, Medien und sog. Minderheiten müssen um ihr Leben bangen, denn Erdogan führt eine Debatte um die Wiedereinführung der Todesstrafe. Das alles während sich das Militär und faschistische Paramilitärs in den kurdischen Gebieten bereits an ihr mörderisches Werk machen!

Darum rufen wir jeden Menschen dazu auf sich an unserer Solidaritäts- und Friedensdemonstration zu beteiligen!

Lasst uns auf die Straße gehen für:
FREIE UND UNABHÄNGIGE PRESSE!
UNSERE LEHRER*INNEN UND BÜRGERMEISTER*INNEN!
MENSCHENRECHTE UND FRIEDEN!
UND UM DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT ZU STÄRKEN!