Vortagsreihe: Kurdistan? – Eine Geschichte zwischen Unterdrückung und Aufbruch

Momentan gewinnt der Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der kurdischen Befreiungsbewegung erneut an Brisanz. Der Überfall auf Efrin (Nord-Syrien) ist hierbei der Höhepunkt der ständigen Agressionen seitens der Erdogan-Partei AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi, deutsch Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung). Eine politische Einschätzung findet ihr bei Civaka Azad. Bitte verfolgt auch den Blog des Lower Class Magazines. Einen News-Ticker gibt es bei ANF-News. Wir wollen in der Reihe drei Aspekte genauer beleuchten:

I) Juristische Ebene (Input und Diskussion mit Rechtsanwalt Lukas Theune)

Wie geht die BRD mittels des Feindstrafrechts gegen die Kurd*innen in der BRD vor. In Berlin wurde kürzlich Hidir Yildirim zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahr und 9 Monaten verurteilt. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte ihm vorgeworfen, für die PKK in Sachsen tätig gewesen zu sein. Wir diskutieren mit seinem Rechtsanwalt Lukas Theune über die die Geschichte und Gegenwart des Feindstrafrechts im Sinne des Paragraphen 129b StGB.

II) Aktuelle Ebene und Zukunftsperspektive (Buchvorstellung und Diskussion mit Lower Class Magazine)

Der radikal-demokratische Aufbauprozess in Rojava und der demokratischen Föderation Nord-Syrien sind wegweisend für einen friedlichen Nahen Osten. Doch wie sieht es vor Ort konkret aus und welche Zukunft hat das Projekt. Die Freund*innen vom Lower Class Magazine waren bis vor Kurzem in der Region. Ein Ergebnis dieser Reise ist das Reisetagebuch “Konkrete Utopie – Die Berge Kurdistans und die Revolution in Rojava” erschienen im Unrast Verlag. Im Anschluß an die Buchvorstellung wollen wir gemeinsam diskutieren.

III) Historische Ebene (Vortrag mit Ismail Küpeli)

Der türkisch-kurdische Konflikt hat tiefe, historische Wurzeln. Um den Konflikt, der bis heute andauert, zu verstehen ist es wichtig die Entstehungsgeschichte der türkischen Republik zu kennen. Die Etablierung eines türkischen Nationalstaats, einschließlich der Schaffung einer türkischen Nation ging einher mit der Vernichtung, Vertreibung und Marginalisierung von nicht-muslimischen und nicht-türkischen Bevölkerungsgruppen. Wir haben Ismail Küpeli eingeladen um mit ihm über diese Geschichte zu sprechen. Er ist Politikwissenschaftler und Historiker und schreibt momentan eine Dissertation über die kurdischen Aufstände in der Türkei der 1920er und 30er Jahre am Institut für Diaspora- und Genozidforschung (Ruhr-Universität Bochum).

Details zur Veranstaltungsreihe:

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Ausstellung zur Süd-Kurdistan Delegation 2017. “Durchs wilde Kurdistan” von Ricaletto im Museum für Moderne Kunst 3 in Frankfurt am Main

Kurdischer Aktivist aus der Türkei findet Zuflucht in Mexmûr: Er wurde unter Erdogan zu mehr als 140 Jahren Haft verurteilt und befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Rojava/Nord-Syrien.

Eröffnung der Ausstellung Kopf oder Zahl: Durchs wilde Kurdistan im Museum für Moderne Kunst 3 in Frankfurt am Main am 07.12.2017 um 19 Uhr in der Domstraße 3

Durchs wilde Kurdistan heißt ein Roman von Karl May auf den sich die Ausstellung von Ricaletto, ironisch bezieht. May war wahrscheinlich nie dort. Eine kleine Delegation, der auch der Künstler angehörte, unternahmen hingegen Anfang des Jahres 2017 eine Reise nach Südkurdistan/Nordirak. Dort trafen wir uns mit Menschen verschiedener politischer Hintergründe, lernten Projekte kennen und Strukturen zu verstehen. Unser Fokus lag unter anderem auf „Camp Mexmûr“, ein Flüchtlingslager welches von den BewohnerInnen radikal-demokratisch selbstverwaltet wird.

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FOKUS: KONGO

“Es herrscht fraglos tiefe Finsternis im kongolesischen Dschungel – deren Herz jedoch andersweo liegt, in den erleuchteten Vorstandsetagen unserer Banken und Hightech-Unternehmen.” (Slavoj Žižek)

Zwischen Ausplünderung, Überleben und sozialen Kämpfen für ein besseres Leben

Vortrag und Disksussion mit Victor Nzuzi
(Bauer, Mitglied von Via Campesina und Globalisierungskritiker
aus der Demokratischen Republik Kongo)

Mit Übersetzung ins Deutsche

Spätestens seit Geflüchtete und Migrant_innen im Sommer 2015 das europäische Grenzregime vorübergehend aus den Angeln gehoben haben, ist seitens der EU-Regierungen viel von “Fluchtursachen” die Rede. Diese müssten durch milliardenschwere Entwicklungsprogramme “bekämpft” werden, nur so sei verhinderbar, dass weitere Menschen Richtung Europa aufbrechen würden. Das klingt plausibel, allerdings werden die Ursachen für die desaströsen Verhältnisse im globalen Süden meist ausgeblendet, und auch bleibt die Frage unbeantwortet, welche Art von Entwicklung überhaupt gefördert werden soll.

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MEXMUR – EIN BASISDEMOKRATISCHES FLÜCHTLINGSLAGER

Flucht und Selbstverwaltung unter Kriegsbedingungen

Referent: Sven Wegner vom Internationalistischen Zentrum Dresden
Wann: 08.10.2017 I 16:30
Wo: Verein deutsch-kurdischer begegnungen e.v. / Ohschatzerstraße 26

Im Vortrag des Internationalistischen Zentrums geht es um das sogenannte Flüchtlingscamp Mexmur in Süd-Kurdistan / Nord-Irak. Eingekesselt im Städteeck Kirku-Mossul-Erbil, und damit in einer der momentan wohl gefährlichsten Gegenden der Erde, befindet sich die „basisdemokratische Insel” Mexmur. Die Bewohner*innen des Camps versuchen hier, orientiert an den Ideen des demokratischen Konföderalismus, eine gleichberechtigte, auf Geschlechterbefreiung basierende und in Räten organisierte Stadtgesellschaft aufzubauen.
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Die Internationalistische Kommune Rojavas

Seit vielen Jahren arbeiten wir als InternationalistInnen aus dem Mittleren Osten, Asien, Afrika, Europa, Amerika und Ozeanien in verschiedenen Strukturen der Revolution in Rojava und Nord-Syrien. So unterschiedlich unsere politischen Geschichten auch sein mögen, es war die Kurdische Befreiungsbewegung, welche uns inspirierte. Sie bietet eine revolutionäre Perspektive, welche weit über den Mittleren Osten hinausgeht, und uns im gemeinsamen Kampf vereint.

Anfang 2017 etablierten wir, unterstützt von der Jugendbewegung in Rojava (YCR/YJC), die Internationalistische Kommune Rojava’s als selbst-organisiertes und selbst-finanziertes Kollektiv.

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Kollektivbaustelle für die Frauenbewegung in Nord-Syrien / Rojava

INFORMATINOSVERANSTALTUNG

WANN: 24.05.2017 / 20 Uhr

WO: Heart Break / Rudolf-Leonard Straße 4 / Dresden

Wie ihr sicherlich wisst, haben wir schon MEHRFACH inhaltliche Veranstaltung zu dem Thema des demokratischen Konföderalismus in Nord-Syrien organisiert. NUN haben sich (sehr kurzfristig) Handwerker*innen des Avahî-Baukollektivs bei uns gemeldet, um ihre (geplante) Arbeit in der demokratischen Föderation Nord-Syrien / Rojava vorzustellen. Dadurch eröffnet sich ein ganz praktische Perspektive. Bitte sagt es allen weiter. Wir freuen uns auf euch!

 

Seit 2012 wird in der Region Rojava in Nordsyrien das Gesellschaftsmodell des Demokratischen Konföderalismus erprobt. Zu den Grundlagen dieser Gesellschaft zählen unter anderem die Befreiung und Gleichstellung der Frauen, die nicht nur in bewaffneten Einheiten der YPJ kämpfen sondern auch den alltäglichen Kampf gegen patriarchale Strukturen führen müssen.

Handwerker und Handwerkerinnen von Avahî – Solidarity Construction Rojava wollen gemeinsam mit WJAR (Stiftung der freien Frauen in Rojava) die Frauen vor Ort mit dem Bau eines Gesundheitszentrums unterstützen.

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Vortrag zum ersten Klimacamp in Tschechien

Wann: 25.04.2017 / 18:30 Uhr
Wo: Malobeo, Kamenzerstraße 38 in Dresden

Vortrag der Initiative: Limity jsme my!

Aktivist*innen der Initiative Limity jsme my werden von der Situation in Tschechien berichten und für das erste tschechische Klimacamp mobilisieren.

Tschechien hat den weltweit größten Kohleabbau pro Einwohner*in. Riesige Tagebaue haben Nordböhmen verwüstet und über 80 Orte wurden zerstört. Ein Fünftel des daraus gewonnenen Stroms wird exportiert. Und es sind vier weitere Kraftwerke geplant. Doch es gibt Widerstand: Die Initiative „Limity jsme my“ organisiert dieses Jahr vom 21. bis 25. Juni das Klimakemp. Inspiriert von „Ende Gelände“ soll es auch eine Massenaktion zivilen Ungehorsams geben.

¡ZAPATISMO ACTUAL!

Etwas “Fremdwerbung” die euch interessieren könnte:

Die Rebellion der zapatistischen Befreiungsbewegung in Chiapas / Mexiko

21. März 2017
20:00 Uhr
AZ Conni / Rudolf-Leonhard-Straße 39

Informatinons- & Diskussionsveranstaltung mit vielen Bildern und O-Tönen!

Wie steht es um die emanzipatorischen Autonomieprozesse in den zapatistischen Regionen? Welche Schwierigkeiten, welche Fortschritte gibt es? Wieso interessieren sich die Zapatistas so stark für Künste und Wissenschaften? Wie ist ihr aktuelles Buch “Das kritische Denken angesichts der kapitalistischen Hydra” zu verstehen? Welche Vorschläge bringen sie ein, um Menschen und Umwelt eine solidarisch-ökologische Perspektive zu bieten? Worum ging es bei dem Kongress “Die Zapatistas und die ConCiencas [in etwa: Wissenschaften mit Bewusstsein] für die Menschheit” zum Jahreswechsel 2016/17?
Welche Dynamiken impliziert die Präsident*innenschaftskandidatur einer Frau des Indigenen Kongresses CNI, die auch von den Zapatistas unterstützt wird? Wie können die Debatten und Praktiken der Zapatistas die außerparlamentarischen linken Organisationsprozesse in Europa und weltweit inspirieren?

 

„Basisorganisierung als Keimzelle einer neuen Bewegung“

Ende April organisieren verschiedene linksradikale Gruppen und Initiativen aus Berlin und ganz Deutschland die Selber machen! Konferenz zu Basisorganisierung, Gegenmacht und Autonomie. Dort sollen die in den letzten Jahren angestoßenen Diskussionen zu einer Neuausrichtung linksradikaler Politik fortgeführt werden und einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wir unterstützten diese Konferenz von Beginn an und haben uns deshalb mit zwei beteiligten Aktivist*innen auf einen Tee getroffen, um über die Pläne und Erwartungen zu sprechen, die mit dieser Konferenz verbunden sind.

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Selber machen

Konzepte von Basisorganisierung, Gegenmacht und Autonomie

Wir machen einen Kongress. Vom 28. bis zum 30. April wollen wir im traditionsreichen Berliner Bethanien zusammenkommen, um uns darüber zu unterhalten, wie eine Selbstorganisierung von „unten“ in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen aussehen kann: Im Stadtteil, im Arbeitsleben, in der Kultur.

Gemeinsam wollen wir uns Fragen stellen, auf die die außerparlamentarische Linke Antworten finden muss, will sie ein wirklicher gesellschaftlicher Faktor werden: Wie stellen wir uns Verdrängung und Gentrifizierung entgegen? Wie schaffen wir es, in den Alltagskämpfen unserer Nachbarschaften verankert zu sein? Welche Formen kann die Selbstorganisierung von Frauen annehmen? Wie können im Betrieb und im Arbeitsalltag Prekarisierter Kämpfe gelingen? Wie wehren sich Erwerbslose gegen die Zurichtungen durch das Jobcenter? Wie sieht eine Fabrik unter Arbeiter*innenkontrolle aus? Und welche Formen von Rätedemokratie wollen wir realisieren?

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